kambodschanischer Politiker; führende Kraft der Roten Khmer; stellv. Ministerpräsident sowie Verteidigungsminister 1975 und Staatsoberhaupt des Pol-Pot-Regimes 1976-1979; Oberbefehlshaber der Roten Khmer 1973-1979; Mitglied des Politbüros der Nationalen Einheitsfront von Kambodscha (FUNC) 1970-1979; galt als engster Vertrauter Pol Pots und "Hirn" des Regimes; 2007 verhaftet und angeklagt u. a. wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (2014 und 2018 Verurteilung zu lebenslanger Haft)
* 22. Juli 1932 Provinz Svay Rieng
Herkunft
Khieu Samphan wurde am 22. Juli 1932 in der ostkambodschanischen Provinz Svay Rieng als ältestes von fünf Kindern eines Richters geboren, der zur Elite in dem Königreich gehörte, das 1863-1953 ein französisches Protektorat war. K. entstammt dem Volk der Khmer, der Hauptpopulation des Landes.
Ausbildung
Nach Besuch des frankophonen Lycée Sisowath in der Hauptstadt Phnom Penh absolvierte K. ab 1953 mit einem königlichen Stipendium ein Studium in Frankreich. Zunächst legte er bis 1955 die Licence-Prüfungen in Montpellier ab und erarbeitete dann eine Dissertation in Ökonomie an der Pariser Sorbonne. Obschon Kambodscha seit 1953 unabhängig war, suchte K. in Paris nach "Vorbildern für den antikolonialen Kampf", wie der französische Rechtsanwalt Jacques Vergės ausführte, der eigenen Angaben zufolge K. damals in kommunistische Gruppen einführte (so gegenüber dem SPIEGEL 47/2007). ...